Südwest Presse / 07.10.2015 / von Otfried Käppeler

Ausdrucksvoll abstrakt

Dynamisch ist die Malerei von Erwin Holzhauser immer. Egal, ob er mit breitem Pinselzug auf weißgrauem Grund zeichenhafte Konstruktionen entwickelt oder bunte Malerei im flächig-expressiven Duktus. Der knapp 80-jährige Künstler aus Blaustein hat, mit Ausnahme von zwei streng angelegten, sehr gewollt wirkenden Kompositionen, seine malerische Passion in der expressiven Abstraktion gefunden. Die dekliniert er seit Jahren routiniert und gekonnt durch und zeigt sie derzeit in der Galerie auf der Insel.

Über die Acrylmalerei legt der gelernte Textildesigner gerne zeichnerische Elemente. Deren autonome Linien schweben bisweilen geradezu über der Malerei und erzeugen zu den Farbräumen ohne perspektivische Mittel einen weiteren Bildraum. Die grafischen Elemente führen quasi die Haltung des Malers mit anderen Mitteln weiter, geben der Komposition ihre feingliedrigen Momente und differenzieren sie nochmals.

Folgt man den Bildtiteln (Nanga Parbat, Morgendunst, Im Park), dann haben die Bilder oft in Landschaftsmotiven ihren Ausgang. Kommt der Maler denen motivisch zu nahe, zögert er nicht, die mit einem geradezu störenden Collage-Element zu relativieren oder zumindest zu stören.

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