Südwest Presse / 21.11.2012 / von Ottfried Käppeler

Flächiges und Konzentriertes

Als Malerin bevorzugt Kathrin Ziegelmaier eine flächig angelegt Figuration, wobei die Gegenständlichkeit nicht die Malerei bestimmt, wie derzeit in der Galerie auf der Insel (Ulmer Straße 6, Thalfingen) zu sehen ist. Entschieden wird der Pinsel angesetzt, bis sich das melancholisch wirkende, in sich gekehrte Porträt einer jungen Frau, eines Affen oder einer - schmerzensreichen- Madonna entwickelt.

Solch eine Malerei, deren Malgrund kopierte Bilder sind, folgt keinen Lokalfarben, vereint freie Malerei und Abbild zu einer eigenwilligen Einheit, die auch einen Schuss Trash nicht scheut.

Als Zeichnerin geht die 1983 in Illertissen geborene Künstlerin, die nach einem Kunststudium in Nürnberg wieder in ihrer Heimatstadt lebt, den gegenteiligen Weg. Mit Kugelschreiber setzt sie konzentriert Strich an Strich, bis ein blaues Bergmassiv auf großem Format entsteht. Das ist, neben der technischen Leistung, eine Geduldsarbeit, die eine so klare Stimmung erzeugt.

Es ist gerade die Stimmungslage, die zugleich Nähe und Distanz zu erzeugen vermag, die die Bilder der Künstlerin bestimmen (bis 23. Dezember, Do-So 16-18 Uhr).

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