Südwest
Presse/13.03.2020/von Otfried Käppeler
Von
der Bohne bis zum Kaffee
"Ab
die Bohne..." nennt Gabriele Scherer ihre Ausstellung mit Collagen
in der Thalfinger Galerie auf der Insel. Die collagierten Elemente
teilen die Komposition in Zonen ein, die dann von zeichnerischen
Motiven überlagert werden. Oft setzt die in Weidenstetten lebende
Künstlerin auch die Monotypie ein. Ihr Formenrepertoire reicht
von der stilisierten, riesig wirkenden Kaffeebohne bis hin zu zart-linear
gezeichneten Kaffeetassen. Wie der Ausstellungstitel andeutet, stammen
viele Motive aus dem Umfeld der Kaffeebohne, -tasse, -kanne. Dafür
wird nichts nur nachgebildet. Die Bohne, geteilt von einem Strich
oder Spalt, könnte auch ein allesfressendes oder nach Kaffee
lechzendes, aber doch eher liebenswertes Monstrum sein, und den
Tassen ist mit dynamischem Strich Unruhe eingezeichnet. Die Welt
kommt hier über die formalen Mittel ins Schwanken, wird ins
leicht Ironisch-Komische verschoben. Diese komischen Momente stellt
Galerist Manfred Bittner ins Umfeld von Robert Gernhardt und Karl
Valentin. Dafür verzichtet die Künstlerin auf billige
zeichnerische wie inhaltliche Effekte. (bis 13. April: Do-So 16-18
Uhr).
käl
zurück |