Neu-Ulmer Zeitung / 30.01.2009 / von Roland Mayer

Windspiele in den Jahreszeiten

Elchingen Wer genau hinschaut, oder die Bilder gedanklich dreht und wendet, erkennt Gesichter oder Figuren in den farbstarken, assoziativ wirkenden Flächen. Margit Monticini versteckt das Figürliche gern, um es entdecken zu lassen. Ihre neuen Arbeiten sind in der Thalfinger Galerie auf der Insel zum Start des Ausstellungszyklus 2009 wie ein Kreislauf der Jahreszeiten.

Der Mensch im Wechsel der Natur: Dafür muss man sich Zeit nehmen wie im Atelier die 1931 in Böhmen geborene Künstlerin, die 1945 eine Ausbildung zur grafischen Zeichnerin gemacht hat und bis 1970 auch in Sachen Werbegrafik und Textildesign tätig war. Doch grafische Patterns kommen in ihren Bildern nicht vor. In ihrer freirhythmischen Acrylmalerei blüht der blattlose Rosenstrauch ganz zart über winterlichem Untergrund. Im „Westwind“ flattert weißes Linnen in lebensfroher, abstrahierter Umgebung. Und ihre „Windspiele“ erfreuen mit einer fantasievollen, farblichen Durchdringung, die sich spielerisch ausbreitet und doch das Ringen der Künstlerin preisgibt, wenn collagierte Elemente wieder übermalt werden.

Dazu die werdende 78-jährige: „Ich stehe voll im Leben, aber ich bin auch gerne allein“.

Ausstellung Bis 1. März in der Thalfinger Insel-Galerie in der Ulmer Straße 6, Donnerstag bis Sonntag, 16 bis 18 Uhr. Telefonische Auskünfte unter (0731) 263672.

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Südwest Presse / 10.02.2009 / von Otfried Käppeler

Neue Ausstellungen

[...] Neue Farbschichten

Die neuen Bilder von Margit Monticini sind Übermalungen von alten. Alte Bilder waren ihr Inspiration für die neuen, die sie in der Galerie auf der Insel in Thalfingen zeigt. Die Übermalungen und Farbschichten sind deutlich zu sehen, wenn etwa wehende, weiße Farbschleier über dunkleren Lagen liegen, wenn Blumengebinde entwickelt oder Reiseerinnerungen aufgearbeitet werden. "Wo soll man auch mit all den Leinwänden hin", meinte die 1931 im Böhmen geborene und seit 1953 in Ulm lebende Margit Monticini bei der Eröffnung. Zu kompositorisch geschlossenen und malerisch durchgearbeiteten Bildfindungen kommt die Malerin mit ihrer Entsorgung älterer Bilder kaum einmal. Meist bleibt sie im bloßen Übermalen, im Verdecken stecken (bis 1. März, Do-So 16-18 Uhr).

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