Südwest
Presse / Juli 2021 / von Otfried Käppeler
Porträts
und feinsinnige Zeichnungen
Ausstellung
Die Galerie auf der Insel zeigt Cartoons von Michael Geyer, die
Kunstzone Pfuhl Malerei von Manuel Rapp.
Bereits seine fünfte Ausstellung in der Thalfinger Galerie
auf der Insel bestückt der Cartoonist Michael Geyer mit kleinformatigen
Zeichnungen. "Normal - Absurd"
ist diesmal das Motto, unter dem der bald 85-jährige Ulmer
allgemein Menschliches sowie den Zeitgeist karikierend durchleuchtet.
Wobei Geyer auch auf die Sprache setzt. Er nehme die "Welt
beim Wort" so der Galerist Manfred Bittner. Und das Wort erfährt
erstaunliche Bedeutungsebenen, wenn etwa eine junge Mutter, noch
im Wochenbett liegend, sagt: "Ich nenne sie Cuvée";
oder wenn in "Meine Base Litz" besagte Base vor einem
Bild von Georg Baselitz zur Betrachtung einen Kopfstand macht. Geyer
strebt keine oberflächlichen Kracher an. Klar und feinsinnig
ist seine zeichnerische Haltung, die er mit sanfter Umrisslinie
und zarter Kolorierung in Szene setzt. (Bis 25.Juli, Do-So 16-18
Uhr.)
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Neu-Ulmer
Zeitung / 14. Juli 2021 / von Andreas Brücken
Cartoons
in der Galerie auf der Insel
Kunst
Malerische Absurditäten mit Stift und Papier stellt Michael
Geyer in Thalfingen aus
Thalfingen
Etwas unscheinbar wirkt das alte Bauernhaus auf der Thalfingen
Insel. Bisweilen mausert sich das Anwesen in der Ortsmitte zum künstlerischen
Schmuckkästchen. Michael Geyer stellt hier noch bis zum 27.
Juli seine Cartoons aus und präsentiert den Besuchern dabei
den "gepflügten Acker seiner Gedankenwelt", wie er
seine Ausstellung unter dem Titel "Normal - Absurd" beschreibt.
Eine
ganze Reihe malerischer Absurditäten hat Geyer teilweise mit
Stift oder Pinsel aufs Papier gebracht, wenn er etwa den Dialog
zweier Wintersportler schildert: "Ist es nicht herrlich zum
Skilaufen", fragt der eine, während die Antwort seines
Partners gleichsam logisch, wenn auch komisch erscheint: "Ja,
schon, aber doch letztlich ist es der Schnee von gestern."
Geyer lässt in seinen Bildern Kühe mit Methangas Ballone
schweben und beschreibt dies als Energie der Zukunft oder kommentiert
den Bauch eines übergewichtigen Herren im Freibad mit den Worten
"alles Silikon".
Vor
etwa 20 Jahren hat Geyer zum Malerwerkzeug gegriffen und eifert
seitdem seinem Vater nach, der als Kirchenmaler mehr als 180 Glasfenster
unter anderem für den Dom zu Köln oder Aachen gestaltete.
"Ich habe das Talent von ihm geerbt und gleichzeitig das Gefühl,
dass er mir über die Schulter schaut." Dank seiner Cartoons
sei er nun asu dem Schatten seines Vaters getreten. Mit der Ausstellung
in der Galerie auf der Insel präsentiert Michael Geyer zum
fünften Mal seine Werke. Unter anderem stellte der Künstler
bereit im Baden-Württembergischen Landtag aus.
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